Ursprung der Babyzeichensprache
Ursprünglich stammt die Babyzeichensprache aus Amerika, die dort von Linda Acredolo und Susan Goodwyn im Jahr 1980 entdeckt und erforscht wurde. In Amerika ist die Babyzeichensprache bei über 80% der Familien schon gang und gäbe. Dort kommunizieren die Eltern in Gebärden mit ihren Kindern, um sie möglichst früh zu fördern und ihre Entwicklung zu unterstützen. Auch in Deutschland erfährt diese neue Kommunikationsart zunehmendes Interesse in den Familien.
Vorteile der Babyzeichensprache
Jedes Baby nutzt seine Hände um zu verdeutlichen, was es möchte. Wandert die Hand in den Mund, hat es möglicherweise Hunger. Wackelt es mit dem Po, möchte es wahrscheinlich zur Musik tanzen. Jedes Kind entwickelt mit der Zeit seine eigene Zeichensprache und Eltern lernen diese zu verstehen. Jedoch ist es möglich, die Kommunikation mittels der Babyzeichensprache zu verbessern und zu intensivieren und so einen verständnisvollen Austausch zwischen Eltern und ihrem Kind zu ermöglichen.
Zwischen circa sieben und neun Monaten ist es den meisten Babys möglich, ihren Eltern zu zeigen, dass sie Hunger oder Durst haben. Das ist ein großer Vorteil, denn sie müssen nun nicht mehr unbedingt laut schreien, um zu verdeutlichen, was sie benötigen. Ob sie zum Beispiel schlafen oder baden möchten oder eine neue Windel brauchen – anhand der Handzeichen können Kinder auf ihre ganz eigene Art und Weise “reden”. Eltern und ihre Sprösslinge sind zufriedener, weil die Bedürfnisse der Kinder verstanden werden und auf sie eingegangen werden kann. Tätigkeiten und Eigenschaften können vom Baby mit Handzeichen symbolisiert werden. Während das Kind über die Babyzeichensprache mit Vater und Mutter kommuniziert, ergänzen Eltern die Babyzeichensprache des Kindes mit der normalen Sprache. Dies ermöglicht es dem Kind, Wörter zu lernen und sich aktiv mit der Sprache auseinanderzusetzen. Dadurch wird die Sprachentwicklung der Babys enorm gefördert.
Kurse zum Erlernen der Babyhandzeichen
Babyzeichen können in Büchern nachgeschlagen und angeschaut werden. Alltagsbegriffe werden anhand von Bildern praxisnah illustriert und Fotos zeigen, wie viel Spaß es den Kindern bereitet, die Babyzeichen zu nutzen. Darüber hinaus informieren Anleitungen über die Umsetzung. Auch Babykurse ermöglichen Vater, Mutter und ihrem Kind das Erlernen der Babyzeichensprache. Mit Kinderliedern und vielen Spielideen wird den Eltern das Grundvokabular an Handzeichen mit auf den Weg gegeben. Diese Art von Babykursen werden für gewöhnlich in Zusammenarbeit mit Pädagogen und Sprachwissenschaftlern gestaltet.
Kurse zum Erlernen der Babyzeichensprache lohnen sich, da Babys schon früh die Handmuskulatur kontrollieren und koordinieren können. Mit den Händchen wird nach Gegenständen gegriffen, mit Mobiles und Handrasseln gespielt. Das trainiert die Hand und macht es so möglich, Gebärden zu zeigen und sich damit auszudrücken. So kann auch die lange Zeit überbrückt werden, bis dass das Kind Sprechen lernt. Schon lange bevor es mit dem richtigen Erzählen losgeht, können sich Eltern mit ihrem Kind verständigen. Zudem besitzen Babys längst vor der Sprache die Fähigkeit, ihre Eltern und Mitmenschen zu verstehen. Die Babyzeichensprache ermöglicht es nun endlich, Bedürfnisse auszudrücken und das von seinen Eltern und Mitmenschen zu bekommen, was es gern haben möchte. Babys lernen von Beginn an mit allen Sinnen und ahmen Mutter und Vater nach. Gestik und Sprache werden so eng miteinander verbunden. Eltern können ihr Kind motivieren, die Babyzeichensprache zu lernen und zu nutzen sowie Gegenstände und Eigenschaften damit zu bezeichnen. Dies hat wiederum positive Auswirkungen auf den Spracherwerb und gibt der Kinderwelt mehr Struktur. Wird die Babyzeichensprache aktiv im Alltag mit eingebunden, lernen Kinder in der Regel auch das Sprechen früher. Das liegt daran, dass Babys sich mit den Babygebärden schon sehr früh ausdrücken können und so das Bedürfnis steigt, mit ihren Eltern tatsächlich zu reden. Durch die Babyzeichensprache lernen Kinder neue Wörter in Verbindung mit Zeichen kennen, so können sie sich diese einprägen und erinnern sich besser. Das Kind kann den Dingen Namen zuordnen, was wiederum ein großer Entwicklungsschritt ist.
Durch die Kombination von akustischen und visuellen Reizen in der Babyzeichensprache entstehen mehr Verbindungen im Gehirn. Dadurch wird die Lernfähigkeit von Kindern generell sehr unterstützt und angeregt. Babyzeichen werden durch die Bewegungen von Händen und Armen dargestellt. Das wiederum verbessert auch die motorischen Fähigkeiten des Kindes. Besonders wertvoll ist die Babyzeichensprache zwischen dem 17. und 22. Lebensmonat, denn dann haben die Kinder schon das Laufen für sich entdeckt und mit dem Sprechen begonnen, können aber leider noch nicht alles ausdrücken, was sie gerade empfinden oder mögen. Mittels der Babygebärden können sie trotzdem kommunizieren. Ein Austausch zwischen Eltern und Kind ist damit gegeben und die Beziehung wird vertieft und gestärkt.
Eltern können die Babyzeichensprache aktiv unterstützen, indem sie die eigenen Worte zusätzlich mit Babyzeichen umrahmen. Sie können dem Kind zum Beispiel bei der Verabschiedung eines Bekannten “winke winke” zeigen und schon bald wird es das selbständig in der richtigen Situation anwenden können. Winken in Form von “winke winke” ist eine sehr bekannte Babygebärde. Generell sollten Eltern ihren Kindern Begriffe beibringen, die im Alltag immer wieder gebraucht werden und eine wichtige Rolle für das Kind spielen wie zum Beispiel Mama, Papa, essen, Milch, mehr. Zudem erleichtern die Handzeichen auch den Alltag von Mutter und Vater, da sie ihr Kind verstehen und ihm das anbieten können, wonach es fragt. Dadurch wird Unzufriedenheit beim Kind und folglich auch bei den Eltern vermieden. Die Handzeichen geben den Kindern Sicherheit, da sie verstanden werden. Es wird sogar behauptet, dass die Trotzphase durch das entgegengebrachte Verständnis erleichtert werden kann. Außerdem unterstützen Eltern mit Hilfe der Babyzeichensprache die Entwicklung des Kindes auf spielerische Weise. Es bereitet der ganzen Familie Freude. Mehrere Sinne werden parallel angeregt, da dem Baby visuelle, akustische und motorische Reize angeboten werden. Im Alltag sollen die Babygebärden dem Kind des Öfteren gezeigt werden, denn dann lernt es recht schnell, wofür das Wort und Zeichen steht und kann es effektiv einsetzen.
Kinderinteressen verstehen durch Babygebärdensprache
Darüber hinaus fördert die Babyzeichensprache die Interessen des Kindes. Es zeigt vielleicht gern auf Hunde mit dem Wort “Wauwau” - einer sprachlichen Nachahmung eines Hundes. Hat es zusätzlich gelernt mit Handzeichen seine Wünsche zu verdeutlichen, fällt es den Eltern leichter darauf einzugehen, weil sie ihr Kind verstehen. Eltern unterstützen dadurch das Kind in seinen Interessen und in der Sprachentwicklung. Das fördert das Selbstbewusstsein des Kindes und es realisiert, dass es auf die eigene Umwelt Einfluss haben kann. Je mehr Mutter und Vater mit ihrem Kind kommunizieren, desto mehr wird es auch zum Sprechen Lernen motiviert.
In der Regel nutzen Babys die Handzeichen solange, bis dass sie das richtige Wort aussprechen können. Dann lässt die Babyzeichensprache mit der Zeit nach. Es kann allerdings vorkommen, dass das Kind durch ein Geschwisterchen die Handzeichen für sich erneut entdeckt und diese für die Kommunikation mit der Schwester oder dem Bruder nutzt.